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Theoretische Grundlagen 

Am Anfang lernen die Teilnehmer*innen die grundlegenden Konzepte systemischen Denkens (Systemtheorie, Kybernetik, Konstruktivismus) und vor Allem auch die Auswirkungen dieser Sichtweisen auf kommunikative Prozesse kennen und können sie in vielen praktischen Übungen erleben. Hier können auch schon erste Bezüge zur (hypno-) systemischen Gestaltung des Erstkontaktes mit Klient*innen ausprobiert werden, denn ein "guter" Kontakt ist die notwendige Basis für einen gelingenden Beratungsprozess.

Möglichkeiten der Kontaktgestaltung

Aus systemischer Sicht ist die Kontaktgestaltung gerade zu Beginn eines Beratungsprozesses eine zentrale Aufgabe für Berater*innen und das Gelingen Auswirkungen für den gesamten Beratungsprozess hat, finden sich hierzu neben theoretischen Grundlagen vor allem auch vielfältige Möglichkeiten für Übungen und Sich-Ausprobieren. Da es sich hier um einen sehr weit gefassten Begriff von Beratung handelt, lässt sich hier mit Blick auf die ganz unterschiedlichen Arbeitskontexte der Teilnehmer*innen schon gleich zu Beginn sehr schön gemeinsam erarbeiten, dass sich diese allgemeine Idee der Kontaktgestaltung sehr unterschiedlich darstellt, je nachdem, wer meine Klient*innen sind. Neben allgemeinen Möglichkeiten der Nutzung verbaler und non-verbaler Ebenen für die Kontaktgestaltung spielen hier die Arbeit mit sogenannten Feedbackschleifen (im ersten Block grundgelegt) und die Orientierung auf den Überweisungs- oder Zuweisungskontext (im folgenden Block fokussiert) zentrale Rollen.  

Kontextsensibilität und Kontextklärung

Die Teilnehmer*innen lernen vertieft die Bedeutung von systemischem Denken als kontextuellem Denken kennen und können das Gelernte im Sinne einer Kontextklärung bewusst zu Gestaltung eines Beratungsprozesses in der eigenen Gesprächsführung einsetzen. Hier finden sich auch erste Bezüge zu den systemischen Fragetechniken, der Fokus liegt hier (noch) auf dem Beginn beraterischer Prozesse. Das kontextuelle Arbeiten wird dann insbesondere im Rahmen der Ressourcen- und Lösungsorientierung weiter ausdifferenziert werden. 

Systemische Fragetechniken 

Systemisch zu arbeiten, heißt in einer fragenden Haltung zu sein und damit auch, spezifische Fragen zu stellen. Die Teilnehmer*innen lernen insbesondere die Arbeit mit zirkulären Fragen, Skalierungsfragen, hypothetischen Fragen, Fragen zur Komplexitätserweiterung und Komplexitätsreduzierung kennen und können sich in vielfältigen Übungen zieldienlich darin ausprobieren. Der Fokus liegt hier im Unterschied zur Kontextklärung in der Orientierung der Fragen, die sich nun zunehmend auf den Inhalt von Beratungsgesprächen beziehen.


Auftragsklärung und Zielformulierung

Da die Ziele von Klient*innen, die sie mithilfe von Beratung zu erreichen versuchen, oder die sie mittels Beratung erreichen sollen, sehr eng verknüpft sind mit  der Auftragsklärung aus der eigenen professionellen Rolle als Berater*in (in der jeweiligen Institution) heraus, lernen die Teilnehmer*innen unterschiedliche Auftragstypen und Formen möglicher Ziele zu unterscheiden und einen wertschätzenden und angemessenen Umgang damit zu finden. Aufträge zu klären und Klient*innen bei der Zielformulierung behilflich zu sein, so dass sie Selbstwirksamkeitserfahrungen machen können, ist ein zentraler Aspekt systemischer Beratung und kann hier in verschiedenen Perspektiven erprobt werden.

Ressourcenorientierte Haltung und lösungsorientiertes Vorgehen

Neben den theoretischen Grundlagen zur Ressourcen- und Lösungsorientierung können die Teilnehmer*innen einerseits die bereits bekannten Fragetechniken in diese beiden Richtungen weiterentwickeln und können andererseits verschiedene Formen von Reframings anwenden. Darüber hinaus lernen sie Methoden zur Erarbeitung bestehender Ressourcen von Klient*innen kennen und schaffen eine Verankerung von Lösungen in deren Alltag.
 

Kreative und darstellende Methoden 

Im Rahmen dieses Blockes findet die Vorbereitung der zweiten Selbsterfahrung statt, weswegen ein inhaltlicher Schwerpunkt zu Beginn die Genogrammarbeit bildet. Die Teilnehmer*innen lernen hier neben den theoretischen Grundlagen auch verschiedene Zugangsweisen zur Genogrammarbeit mit Klient*innen kennen und üben sich darin, eine Genogrammarbeit bezogen auf aktuelle Lebensthemen von Klient*innen zielführend zu begleiten. Zudem lernen sie aus dem Bereich der sogenannten Strukturaufstellungen nach Matthias Varga von Kibéd und Insa Sparrer die beiden Formate der Problemaufstellung (PA) und der Tetralemmaufstellung (TLA) kennen und können diese im Einzelsetting mit Klient*innen anwenden.

Hypnosystemische Gesprächstechniken

Die Teilnehmer*innen lernen zum Einen die theoretischen Grundlagen der Hypnosystemik nach Gunther Schmidt als Erweiterung der  „Systemik“  um die Betrachtung und Einbeziehung „unwillkürlicher“ Erlebnisebenen von Klient*innen und auch Berater*innen kennen. Zum Anderen können sie die bereits bekannte ressourcen- und lösungsorientierte Haltung mit Hilfe wesentlicher lösungs- und kompetenz-fokussierender und metaphorische Interventionen aus der Hypnosystemik weiter ausdifferenzieren. Zudem lernen sie die Pseudoorientierung in der Zeit, eine Technik nach Milton Erickson, im Sinne einer Zeitprogression veranschaulicht durch eine sogenannte Time-Line kennen und können diese ressourcen- und lösungsorientiert anwenden.

Beraterisches Arbeiten in Mehrpersonensettings und mit Konfliktdynamiken

Die Teilnehmer*innen differenzieren die bereits bekannten Fragetechniken nun in Mehrpersonensettings aus, können mit Klient*innen gemeinsame Musterbildungsprozesse in deren Interaktionen erarbeiten und entsprechende Interventionen anbieten. Sie können zudem Konfliktdynamiken, auch aus einer hypnosystemischen Sicht, analysieren und gemeinsam mit Klient*innen geeignete Lösungsstrategien entwickeln. Neben metaphorischen Interventionen in Mehrpersonensettings lernen sie auch die Arbeit mit dem Systembrett kennen.

Beraterisches Arbeiten im Kontext von Armut und Migration

Aktueller denn je, spielen Kontextfaktoren wie Armut und häufig zusätzlich Migration eine wichtige Rolle in der Beratung von Menschen und insbesondere Familien. Neben der theoretischen Grundlegung der beiden Phänomene entwickeln die Teilnehmer*innen ihre systemische Haltung in diesen beiden Bereichen weiter und differenzieren bereits bekannte Techniken so aus, dass sie von Klient*innen in Kontexten von Armut und Migration stimmig und hilfreich erlebt werden können.

Gestalten von Abschlüssen 

Die Teilnehmer*innen lernen einen professionellen Umgang mit dem Gestalten von Abschlüssen von Beratungsprozessen kennen und gestalten den eigenen Abschluss der Weiterbildung mit.

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